Pflanzenkohle in der Rinderhaltung
von Achim Gerlach & Hans-Peter Schmidt
Einleitung
Das Krankheitsbild des Chronischen Botulismus in den Rinderbeständen hat in den letzten Jahren erhebliche Ausmaße angenommen (Krüger et al. 2012, Böhnel u. Gessler 2012). Diese Erkrankung von Rindern, die als Toxikoinfektion durch Clostridium botulinum verursacht wird, führt zu empfindlichen direkten und indirekten Verlusten in der Tierhaltung. Auf der Suche nach einer wesentlichen Komponente im Entstehen dieses neuartigen Krankheitsbildes beleuchtete Krüger (2012) unter anderem die Rolle des Totalherbizids Glyphosat und seines Hauptmetaboliten AMPA. In ihren Untersuchungen konnte die Autorin erhebliche Mengen an Glyphosat insbesondere im Urin von Milchkühen (bis 164 Mikrogramm/l in Deutschland und bis 138 Mikrogramm/l in Dänemark, durchschnittlich 20–50 Mikrogramm/l) aber auch im Pansensaft (0,04–122 Mikrogramm/l) feststellen. Im Urin von Menschen (bis zu 2,8 Mikrogramm/l) war Glyphosat ebenfalls, wenn auch in wesentlich geringeren Mengen nachweisbar (Brändli et al 2012). Auch in Gärresten aus Biogasanlagen sowie in verschiedenen Futtermitteln wurde Glyphosat in z.T. bedenklichen Konzentrationen nachgewiesen. Dass Glyphosat antibiotische Wirkungen aufweist, ist übrigens den Produzenten des Herbizides wohlbekannt, denn es wurde von Monsanto als ein solches zum Patent angemeldet (US-Patent 7,771,736, EP0001017636). Gelangt Glyphosat in den Verdauungstrakt von Tieren und Menschen, kommt es zu nachweisbaren Veränderungen der Magen-Darm-Mikrobiota.
Vor allem hormonelle, chelatierende, antibiotische, teratogene, kanzerogene und neuronale Wirkungen stehen im Vordergrund von Erkrankungen der Rinder, mit denen ich als Tierarzt in der täglichen Praxis konfrontiert bin. Die Leistungsfähigkeit des Wiederkäuers und somit der Produktionsbetriebe hängen im Wesentlichen von der Funktionsfähigkeit des Magen-Darm-Traktes ab. Deshalb sind Erkrankungen des Verdauungstraktes und dem entsprechend effiziente Therapiestrategien ein zentrales Thema betriebswirtschaftlich orientierter Tierhaltungen. Die Aufrechterhaltung einer Eubiose (physiologische Darmflora) im Magen-Darm-Trakt der Tiere, wird jedoch zunehmend schwieriger, da durch die Spezialisierung auf Pflanzenproduktion einerseits und auf Tierproduktion andererseits Betriebskonzentrationen stattfinden und die spezialisierten Betriebe immer größer werden. Im Ergebnis können Futtermittel nicht mehr in ausreichender Menge und Qualität selbst produziert werden, so dass diese in großem Maße zugekauft werden müssen. Zugekaufte Futtermittel entziehen sich jedoch häufig genug einer qualifizierten Beurteilung durch den Käufer (Futterkauf ist Vertrauenssache).
Eine gute prophylaktische, metaphylaktische und therapeutische Möglichkeit zur Bindung von Botulinumtoxin und anderen von Clostridien gebildeten Toxinen sowie des immer häufiger im Futter nachweisbaren Herbizids Glyphosat im Magen-Darm-Trakt von Rindern scheint die Verabreichung von Pflanzenkohle zu sein.
Wirkung von Aktivkohle und Pflanzenkohle in der Fütterung
Bereits seit etwa 100 Jahren stellt die Aktivkohleforschung effektive Möglichkeiten der Adsorption von Toxinen pathogener Clostridienarten wie C. tetani und C. botulinum dar. (Kranich 1920, Luder 1947, Starkenstein 1915). Wang et al (2010) zeigen eine gute Sorption des hydrophoben Herbizids Terbuthylazin durch Pflanzenkohle und stellen die Bedeutung für den Grundwasserschutz dar. Graber et al. (2012) untersuchten die Bindungsfähigkeit der Modellherbizide S-metolachlor und Sulfentraton an Pflanzenkohle mit unterschiedlicher Oberflächengröße. Graber (2012) bestätigt die Adsorption von Glyphosat an Pflanzenkohle. Der Einsatz von pyrolytischen Kohlen zu Fütterungszwecken ist in Deutschland seit langem bekannt und wird empfohlen. Mangold (1936) stellte die Wirkung der Holzkohle in der Tierfütterung umfassend dar und schlussfolgerte: «Die prophylaktische und therapeutische Wirkung der Holzkohle gegen infektiöse oder durch die Art der Fütterung bedingte Durchfallerscheinungen steht fest und in diesem Sinne erscheint auch die Holzkohlebeigabe an Jungtiere als Vorbeugungsmittel zweckmäßig.»
Aktivkohle = Pflanzenkohle ?
Grundsätzlich sind alle Aktivkohlen ursprünglich Pflanzenkohlen. Aktivkohlen wurden jedoch mithilfe von 1200 °C-heißem Wasserdampf oder durch Säure «aktiviert», wobei ihre spezifische Oberfläche von ca. 300 m2/g auf über 1000 m2/g anwächst. Da Aktivkohle 5 bis 10mal teurer als einfache Pflanzenkohle ist, kann von der Pflanzenkohle häufig die zwei bis dreifache Menge eingesetzt werden, um das gleiche Ziel sei es bei der Verdauung der Rinder oder im Klärwerk zu erreichen. Da Aktivkohle meist unüberwacht in Südostasien oder in Südamerika hergestellt wird, ist die ökologische Bilanz meisten sehr bedenklich. Pflanzenkohle hingegen wird aus überwachten, lokalen Rohstoffen unter überwachten Prozessbedingungen hergestellt. Man kann ohne Weiteres aus jeder Pflanzenkohle eine Aktivikohle herstellen.
Volkmann (1935) beschreibt eine effiziente Reduktion der Oozystenausscheidung durch Holzkohlezufütterung bei Kokzidiose und Kokzidieninfektionen von Haustieren.
Haring (1937) empfiehlt den Holzkohleeinsatz in der Rinderfütterung und Barth und Zucker (1955) stellten keine wachstumsdepressiven Effekte in der Geflügelfütterung fest, wenn der Anteil von Holzkohle etwa 1% in der Ration betrug.
Auch international wird aktuell immer wieder die Pflanzenkohle (Biochar) in der Fütterung berücksichtigt und für wertvoll befunden:
• Einsatz bei Ziegen in Nordvietnam, die eine bessere Wachstumsrate aufzeigten, wenn in der Ration 0,5–1g Bambuskohle/kg KM und Tag enthalten waren (Do Thi Than Van, 2006)..
• Kana et al. (2011) zeigten, dass 0,2–0,6% Maiskolbenkohle in der Ration von Broilern zu signifikanten Gewichtszunahmen führen.
• Iwase et al. (1990) zeigten die Pufferwirkung von Aktivkohle bei experimentell erzeugter Pansenazidose an Holsteiner Stieren.
• Leng et al. (2012) führten den Nachweis einer Methanbildungsreduktion von 12,7%, wenn einem künstlichen Pansensystem 1% Kohle zugeführt wird und 10% bei Zugabe von 0,5%.
Die Wirkung der Pflanzenkohle basiert auf den folgenden Mechanismen: Adsorption, Koadsorption, Kompetition, Chemosorption, Adsorption mit nachfolgender chemischer Reaktion, Desorption. Aus Sicht der Toxikologie sind die zeitabhängigen Vorgänge der Adsorption, Verteilung, Biotransformation und der Ausscheidung der zu betrachtenden toxischen Substanzen im Verdauungstrakt der Tiere zu unterscheiden und einzuordnen.
Zu den im Einzelnen wirksamen Mechanismen sind allerdings noch detailliertere Untersuchungen dringend erforderlich.
Schirrmann (1984) beschreibt die Aktivkohle in Ihrer Wirkung auf Bakterien und deren Toxine im Gastrointestinaltrakt:
- Adsorption von Proteinen, Aminen, Aminosäuren
- Adsorption von Enzymen des Verdauungstraktes, sowie Konzentrierung bakterieller Exoenzyme an der Aktivkohle
- Adsorption der mobilen Keime, die über spezielle Anheftungsmechanismen verfügen, durch Chemotaxis.
Besondere Bedeutung kommt der spezifischen Besiedlung der Kohle mit gram-negativen Keimen mit erhöhter Stoffwechselleistung zu. Daraus resultieren einerseits ein Abfall der zu resorbierenden Endotoxine und andererseits eine Adsorption der Toxine an die Kohle.
Ariens und Lambrecht (1985) beschreiben die Vorteile der Aktivkohle: nicht toxisch, schnell verfügbar, unbeschränkt haltbar, wirksam im Magen-Darm-Trakt, wirksam gegen bereits absorbiertes Gift, wirksam gegen Erdölprodukte (Substanzübersicht hier).
Ein großer Vorteil in der Anwendung von Pflanzenkohle liegt in der Fähigkeit zur „Enteralen Dialyse“. Dies heißt, bereits absorbierte lipophile Toxine können durch die Kohle aus dem Blutplasma entfernt werden, wobei die Adsorptionskraft der riesigen Oberfläche der Kohle (bis zu 1000 m2/g) mit den günstigen Permeabilitätseigenschaften des Darmes interagieren. Die Adsorption betrifft sowohl lipophile als auch hydrophile Substanzen. Die Geschwindigkeit der Adsorption hängt von der Porengröße der Aktivkohle ab. Hier entstehen echte Alternativen zu den medizinisch bekannten Therapien der Peritonealdialyse, Hämodialyse oder Hämoperfusion.
Über Mist und Gülle gelangt die in der Fütterung verabreichte Pflanzenkohle schließlich in den Boden. Dass die so in den Boden eingetragene Pflanzenkohle für die Landwirtschaft interessant sein kann, beschreibt Perotti bereits 1935. Er sieht in der Anwesenheit von Pflanzenkohle im Boden den Grund für eine Verbesserung der mikrobiologischen Eigenschaften und eine verbesserte Ausstattung der Pflanzen mit Chlorophyll.
Ursachen für die positive Bodenwirkung der Pflanzenkohle nach Perotti:
- Retention der Bodenfeuchtigkeit
- Erhöhte Adsorption von Ammoniumsalzen
- Verminderte Dispersion von Nitraten
- Adsorption von mikrobiellen Stoffwechselprodukten
Söhngen (1913) sieht in der Bildung von Ammoniumkarbonat kombiniert mit der Adsorption an Kohle eine Schlüsselfunktion zur längeren Entwicklung reichhaltiger Bakterienkulturen, die durch Desorption in das umgebende Milieu gelangen. Vor allem in leicht saurem Milieu wird dieses nur langsam durch die Adsorptionsleistung der Kohle alkalisiert. Schirrmann (1984) berichtet, dass die Oxidationsreaktionen an der Aktivkohle durch einen erhöhten Stickstoffgehalt verbessert werden. Nagel (1990) untersuchte bakteriell besiedelte Aktivkohle. Es konnte keine effiziente Methode zur Desorption von adhärierten Bakterien gefunden werden. Der Bakteriennachweis über ausgeschiedene Metaboliten gelang nicht, lediglich mit einer Gammastrahlenmarkierung (Fe-59) gelang die Bestimmung adhärierter Zellzahlen.
Einsatz von Pflanzenkohle beim Rind
Der Einsatz von Pflanzenkohle in einer Dosierung von 200-400g/Kuh und Tag erfolgte in dem von mir betreuten Betrieben auf Grundlage der Untersuchungen von Feldmann (1992), der in-vitro-Versuche mit Aktivkohle durchführte. Die Adsorptionskapazitäten pyrolytischer Kohlen unterscheiden sich jedoch wesentlich. Holz- und Pflanzenkohlen können dabei nicht das Niveau von sogenannter Blutkohle überschreiten, die ein weiteres Adsorbens, Bentonit, enthält und bei höheren Temperaturen aktiviert wird. Feldmann (1992) untersuchte die Auswirkungen der Aktivkohle auf Fermentationsvorgänge im Pansensaft (in vitro). Er konnte eine Erhöhung des pH-Niveaus von bis zu 25%, einen Rückgang des Redoxpotenzials von bis 32%, einen Konzentrationsrückgang der flüchtigen Fettsäuren bei gleichbleibender Produktion sowie einen steigenden Adsorptionsgrad mit zunehmender Kettenlänge der flüchtigen Fettsäuren feststellen. Diese Effekte sah er in Abhängigkeit von der Dosierung der Kohle.
Der Einsatz von Pflanzenkohle als Fütterungskomponente setzt strenge Qualitätsparameter entsprechend des Lebensmittelrechts nach Verordung (EG) Nr. 178/2002 und den Vorschriften der Futtermittelhygiene gemäß Verordnung (EG) Nr. 834/2007 voraus. Insbesondere die Gehalte an Schwermetallen, Dibenzodioxinen und Dibenzofuranen spielen als limitierende Faktoren eine besondere Rolle, wobei die nach dem European Biochar Certificate hergestellten Pflanzenkohlen sämtliche Grenzwerte für die Fütterung erfüllen. In eigenen Untersuchungen kam ausschließlich inerte Pflanzenkohle (Carbo ligni) aus einer technischen Pyrolyse, dem sogenannten „Schottdorf-Meiler“ zum Einsatz. Die Unbedenklichkeit der Pflanzenkohle als Futterzusatz wurde durch das zertifizierte Labor Biocheck (Labor für Veterinärdiagnostik und Umwelthygiene GmbH) festgestellt. Orientierende Untersuchungen zur Adsorptionskapazität der genutzten Pflanzenkohle wurde im Vergleich zu handelsüblicher medizinischer Aktivkohle mittels des Phenazon-Adsorptions-Testes (Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker GmbH) durchgeführt. Die Adsorptionsleistung von 16,7g Phenazon/100g getrockneter Pflanzenkohle liegen bei etwa einem Drittel der von Medizinalkohlen erreichten Anforderungen von 40g Phenazon/100g Kohle. Diese Ergebnisse bestätigen Luder,W.(1947), der die Adsorptionskapaziten von Carbo ligni und Carbo adsorbens untersuchte und ein Verhältnis von 1:3-4 beschrieb.
Die seit langem bekannten Vorteile einer Verfütterung von Pflanzenkohle sind nun praxisnah umsetzbar, da die Pflanzenkohle ökonomisch produziert werden kann, d.h. preiswert und bei hoher Qualität verfügbar ist.
Praxiseinsatz von Pflanzenkohle in der Fütterung von Rindern
21 Betriebsleiter, die in ihren Betrieben durchschnittlich etwa 150 Kühe betreuen, äußerten sich über die beobachteten Effekte während und nach dem Einsatz von Pflanzenkohle in folgender Weise, wobei die Pflanzenkohleapplikation zur Therapie von Dysbiosen in etwa 1/3 der Betriebe zeitgleich durch Sauerkrautlake (Acetylcholin, Laktobazillen, Enterokokken, B-Vitamine, Vitamin C) unterstützt wurde:
Beobachtungen von Ersteffekten schon nach 1-4 Wochen des Pflanzenkohleeinsatzes:
- Allgemein verbesserter Gesundheits- und Pflegezustand
- Vitalität der Tiere steigt
- Verbesserte Eutergesundheit
- Rückläufige Zellzahlen der Milch (Unterbrechung des Pflanzenkohleeinsatzes führt zu Zellzahlanstieg und Leistungsabfall)
- Minimierung der Klauenprobleme
- Stabilisierung der postpartalen Gesundheit
- Reduktion des Durchfallgeschehens innerhalb von 1-2 Tagen, Kot dann allg. fester
- Rückgang der Mortalitätsrate
- Zunahme der Milchinhaltsstoffe (Eiweiß und/oder Fett)
- Kombination aus Pflanzenkohle und Sauerkrautlake hat sich bewährt
- Deutliche Verbesserung der Fließfähigkeit der Gülle bei Verringerung des Rühraufwandes und der Schaumbildung auf der Gülleoberfläche
- Geruchsreduktion der Gülle
Vorläufige sondierende Untersuchungen der Gülle zeigen bei Zusatz von Pflanzenkohle über den
Magen-Darm-Trakt oder bei direktem Einbringen:
- Anstieg des Ammonium-Stickstoffs
- Nitrat-und Nitritreduktion
Zusammenfassung und Schlussfolgerungen
Der Einsatz von Pflanzenkohle in der Tierproduktion bietet Lösungsmöglichkeiten für die immer komplexer werdenden Probleme in der modernen Landwirtschaft, welche insbesondere dem maximalen Gewinnstreben unter Missachtung der physiologischen Ansprüche der Tiere geschuldet sind. Die Adsorptionseigenschaften der Pflanzenkohle gestatten das Binden verschiedenster toxischer Substanzen im Magen-Darm-Trakt einschließlich der Entgiftung bereits resorbierter, insbesondere lipophiler Toxine aus dem Plasma über eine „Enterale Dialyse“. Der Oxydation und Desaminierung biogener Amine kommt zudem eine besonders stabilisierende Funktion im Darm zu. Dysbiosen können durch die Pflanzenkohle sehr effizient beeinflusst, bzw. können Eubiosen trotz Milieuschwankungen im Verdauungstrakt deutlich länger aufrechterhalten werden.
Eine klare Trennung der Wirkung im pro- oder metaphylaktischen Bereich sowie des therapeutischen Ansatzes ist theoretisch wünschenswert. In der Praxis überlagern sich diese Effekte. Bei akuten Intoxikationen sind im therapeutischen Ansatz parallel salinische Abführmittel einzusetzen (Wiechowski 1914).
Ein aktuelles Problem besonders in Schleswig-Holstein und Niedersachsen ist die hohe Nitratbelastung des Trinkwassers, das durch die intensive Landwirtschaft verursacht wird. Die wissenschaftlichen Ansätze zur Nitratreduktion im Boden sind seit 100 Jahren bekannt und können nun über intelligent beeinflusste Wirtschaftsdünger auf Basis von Pflanzenkohle umgesetzt werden. Erfahrungen hierzu bieten u.a. die Veröffentlichungen von Sommer, 2005. Auch die o.g. veränderten Wirtschaftsbedingungen in den Betrieben zwingen aus epidemiologischen Erwägungen eine Neubewertung z.B. der Entsorgung von Nachgeburten über das Güllesystem wie auch die verbreitete Nutzung von Fleischknochenmehl als Wirtschaftsdünger vor allem auch unter den Bedingungen einer verstärkten Maiskultivierung. Als Möglichkeit zur Minimierung von zu erwartenden epidemiologischen und trinkwasserhygienischen Problemen bietet sich so das Einbringen von inerter Pflanzenkohle in die landwirtschaftlichen Stoffkreisläufe an.
Es bleibt zu wünschen, dass die Landwirte das Potenzial der Pflanzenkohle für die Tier – und Pflanzenproduktion erkennen. Dazu gehören: Erzeugung von grundlastfähiger Energie, Nutzbarmachung nicht erschlossener Biomassen (Knicknutzung etc.) ohne Konkurrenz zu landwirtschaftlichen Nutzflächen sowie die Schließung regionaler Stoffkreisläufe.
Die Stabilisierung der aufeinander abgestimmten Mikrobiota in und außerhalb des Darmes von Wiederkäuern unter Beachtung der regionalen Biotope muss im Vordergrund der Überlegungen stehen. Insbesondere eine gesunde Mikrobiota des Bodens sollte Schwerpunkt aller Überlegungen sein, da sie die Grundlage des Lebens ist.
Es ist erforderlich, die eingesetzten Pflanzenkohlen wie durch das Europäische Pflanzenkohle Zertifikat (EBC-Certificate) vorgegeben, strukturell, chemisch, physikalisch und biologisch zu untersuchen. Nur so ist eine Übertragbarkeit von Ergebnissen, die durch den Einsatz von unterschiedlichen Kohlen erhalten wurden, auf andere Versuche möglich.
Achim Gerlach ist Tierarzt im Schleswig Holsteinschen Landkreis Dithmarschen und hat vermutlich europaweit die meisten Erfahrungen mit dem Einsatz von Pflanzenkohle in der Tierfütterung. Gern vermittelt die Redaktion den Kontakt zum Autor.
Die Druckausgabe des Artikels finden Sie hier im PDF-Format
Literature
Krüger, Große-Herrentey, Schrödel, Gerlach Rodloff: Anaerobe, 18 (2012) S.221-223
Böhnel u. Gessler: Tierärztliche Umschau, 67, 7 (2012)
Krüger, M.: Vortrag Bad Fallingbostel 2012
Kranich, J.: Tierärztliche Rundschau (1920)S.610-612
Luder, W.: Unters. ü. d. Bakt. Adsorption durch Holzkohle – Diss. 1947 Univ. Bern
Mangold, E.: Der Forschungsdienst (1936) Bd.1 S.862-867 Hrsg: Reichsarbeitsgemeinschaften d. Landwirtschaftswissenschaft
Volkmann, A.: Beh. vers. der Kaninchen- bzw. Katzencoccidiose… -Diss. Univ. Leipzig 1935
Haring,F.:Mitt. f. d. Landwirtschaft 52 (1937)S.308-309 Hrsg: Reichsnährstand
Barth und Zucker: Z.f. Tierernährung und Futtermittelkunde 10 (1955) S.300-307
DoThiThanVan, Nguyen Thi Mui, Inger Ledin: Animal Feed Science and Technology 130 (2006) S.242-256
Kana, Teguia, Mungfu, Tchoumboue: Trop. Anim. Health Prod. (2011) S.51-56
Iwase, Matui, Hoshi, Motoyoshi: XVI Congresso Mundial DE BUIATRIA, Salvador –Brasil,(1990)S.436-440
Leng, Inthapanya u. Preston: Biochar lowers net methan production from rumen fluid in vitro
http:/Irrd.cipav.org/Irrd24/6/sang24103.htm (26.6.12 -22.06)
Schirrmann,U.: Aktivkohle u. ihre Wirkung auf Bakterien… Diss. 1984 TU München
Ariens u. Lambrecht: Schriftenreihe d. Bundesapotherkenkammer zur wiss. Fortbildung,Meran 1985, 20. Intern. Fortbildungskurs f.prakt.u. wiss. Pharmazie, S.
Perotti,R.:Bolletino delle Sezione Italiana di Microbiologia 7 (1935)S.449-452
Söhngen, N.L.: Centralblatt f. Bakt., Parasitenkunde u. Inf. Krankheiten 38 (1913)S.621-646
Nagel, S.: Unters.z. bakt. besiedelter Aktivkohle, Diss. 1990 Univ.Stuttgart
Feldmann, M.: Auswirkungen von Aktivkohle auf Fermentationvorgänge im Pansensaft des Rindes (in vitro), Diss. 1992, Tierärztliche Hochschule Hannover
Starkenstein, E.: Feldärztliche Beilage zur Münch.med.Wochenschr. (1915) S.27-29
Hellerich,B.:Diss.TiHo( 2008) Zusammenhänge zwischen Fütterung, Haltung sowie Managementaspekten und der Tiergesundheit in Milchviehbetrieben.
Dechow,CD; Smith,EA;Goodling,RC: The effect of management systems on mortality and other welfare indicators in Pennsylvania dairy-herds. In:Animal Welfare 2011;20:145-158
Wang,Linn,Hou,Richardson,Yan: J. Soils Sediments (2010) 10:283-289
Graber,Tsechansky,Gerstl,Lew:Soil Sci.Soc.of Am.J. (2011) 75:1365-1373
Graber (2012):pers.Mitteilung
Eisenberg,Ph: Z.bl.f.Bakt.,Parasit.kde u. Inf.krakh. (1914),1.Abt. Bd. 81S.72-104
Wiechowski,W.:Pharmakologische Grundlagen einer therapeutischen Verwendung von Kohle.Dt
Kongreß f. Innere Medizin, Wiesbaden (1914)
Wald4tler
09.11.2012 22:52
Ich versteh die Welt nicht mehr!
Bin Biobauer in Österreich,und habe schon vor Wochen bei meiner Biokontrollstelle um die Genehmigung mit Pflanzenkohle
von der Firma Sonnenerde zur Gülle und Stallmistaufbereitung Angesucht.
Heute kam die enttäuschende Nachricht dass „Pflanzenkohle“ im Bio-Landbau nicht eingesetzt werden darf, weder direkt im Stall, noch auf Bio-Flächen. Und das ohne Begründung!
Also lassen wir die Gülle und den Stallmist weiterhin stinken, das Nitrat in das Grundwasser, und das Co² in die Luft!
Den die Bürokratie will es so.
Oder können sie mir einen vernünftigen Grund gegen den Einsatz von Pflanzenkohle nennen.
hps
11.11.2012 22:33
... es ist tatsächlich eine Schande, wie die Bio-Gesetzesmacher die innovativen Bauern wieder und wieder mit büroktratischen Ausflüchten im Regen stehen lassen. Pflanzenkohle ist in Deutschland und Frankreich in der biologischen Landwirtschaft zugelassen, in der Schweiz mit Sondergenehmigung auch.
Für eine rasche Lösung kann ich Ihnen nur empfehlen, sich die Pflanzenkohle von Ihrem Tierarzt für die Fütterung verschreiben zu lassen, da kann auch die Bioverordnung nichts einwenden. Durch den Tiermagen kommt die Kohle in die Einstreu und in die Gülle und hervorragend aufgeladen schließlich in den Boden. In der Fütterung hat die Pflanzenkohle ohnehin ihre größte, sichtbare Wirkung, weshalb derzeit ja auch über 90% der zertifizierten Pflanzenkohle in die Fütterung und Silage geht.
Wald4tler
13.11.2012 23:56
Die Pflanzenkohle bei der Fütterung einzusetzen bringt sicher die beste Aufladung. Da die Pflanzenkohle nicht unter den Heilmitteln gelistet, und im Gremium der Kotrollstelle als sehr Bedenklich eingestuft wurde, meine Rinder aber sehr gesund sind und auch so aussehen müsste ich meinen korrekt arbeitenden Tierarzt schon sehr Nötigen. Ich werde ihn aber trotzdem fragen vielleicht weiß er eine Lösung.
hps
14.11.2012 00:02
Pflanzenkohle ist nach EU-Recht als Futterergänzungsmittel zugelassen und sollte in jeder Hausapotheke eines Tierarztes sein. Jedenfalls gehört es zu den ältesten Heilmitteln der Tiermedizin und muss definitiv auch in Österreich als Heilmittel gelistet sein (evtl. als Holzkohle oder Aktivkohle). Achten Sie bitte unbedingt darauf, dass die Pflanzenkohle zertifiziert ist, gerade in der Fütterung müssen die Qualitätskriterien unbedingt eingehalten werden.
G. Rudolph
02.01.2013 20:06
Es ist sehr zu begrüßen, das besonders Wert auf zertifizierte Pflanzenkohle gelegt wird. Wenn sie aber dazu "mißbraucht" wird, um die in der Landwirtschaft erzeugten Toxine in der Pflanzenkohle zu speichern und um damit einfach so weiter machen zu können wie bisher, halte ich dies für äußerst unklug.
Viel wichtiger ist es für die Landwirtschaft die gleichen Vorsichtsmaßnahmen gegenüber Glysophat und Co. walten zu lassen, wie es derzeit mit der Pflanzenkohle geschieht.
Mein Vorschlag: 1. So wenig Gifte wie möglich erzeugen und 2. Gifte nicht in der Pflanzenkohle zu speichern, sondern vorher zu recyceln. Dies geht ganz einfach mit den Effektiven Mikroorganismen, kurz EM (Entwickler Prof. Terua Higa) Zu beachten ist dabei, dass wir einen Unterschied bei der Anwendung machen müssen: für Tier/Mensch oder für den Boden.
Ich möchte besonders betonen, dass ich keine finanziellen Interessen habe dies zu schreiben. Ich bin Botschafterin für Humusaufbau und freue mich auf Ihre Resonanz.
Jochen Binikowski
03.01.2013 02:49
Das hört sich spannend an. Können Sie einen Betrieb nennen der das seit längerem wirtschaftlich erfolgreich praktiziert? Mit Betrieb meine ich einen Vollerwerbs - Bauernhof mit mehr als 30 Hektar der nur die üblichen Beihilfen erhält, also unter Marktbedingungen produzieren muß.
Bislang bin ich davon ausgegangen dass die Bauern viel Geld für Herbizide ausgeben um auf wirtschaftlich vertretbare Hektarerträge zu kommen und nicht um mutwillig ihre Böden zu ruinieren nur weil Monsanto & Co. das so wollen. Ich bin mir sicher dass die allermeisten Bauern sofort auf Herbizide, PSM usw. verzichten wenn es eine gangbare Alternative gibt.
G. Rudolph
24.01.2013 17:02
Die Natur kennt das Kreislaufprinzip. Es gibt keinen Abfall. Bakterien, also Mikroben, spielen dabei die ausschlaggebende Rolle. Die großartige Leistung Prof. Higa's war unter anderem, in 10-jähriger Forschungsarbeit herauszufinden, dass Mikroben zu 90% Opportunisten sind. Wenn also die restlichen 10 % zu etwas mehr als 5 % ein aufbauendes Millieu produzieren, kann ich als Nutzer das Millieu lenken. (Louis Pasteur, sein Schüler Bernard oder auch Pettenkoffer: das Millieu entscheidet.)
Im Stall entstehen Methan, Lachgas und Ammoniak. Die beiden ersten Gase sind für das Klima weitaus gefährlicher als CO2. Diese Gase besitzen ein 25-bzw. 300 mal größeres Erwärmungspotential als CO2. (Artikel unter http://www.uni-giessen.de/cms/ukl)
Der Einsatz von EM (Effektiven Mikroorganismen) im Stall (Vernebelung und/oder Ausspritzung), bei der Silage und in der Gülle ist a)preiswert und b)wirkungsvoll. Oben genannte Gase werden durch EM-Einsatz deutlich reduziert. Die Tiere leiden nicht mehr unter einer mit Gas geschwängerten Luft, ebenso kann der Landwirt in einer gesünderen Umgebung seine Arbeit verrichten. Das Futter/Silage wird besser aufgenommen, die Tiere fressen mehr. Der Gülle und dem Mist kann jetzt neben EM auch Urgesteinsmehl zugefügt werden. Die EM-Mikroben schließen es besser auf, was dann den Pflanzen später zugute kommt. Und jetzt ist es auch sinnvoll Pflanzenkohle beizugeben, weil sie durch ihre große Oberfläche einen Nährstoffspeicher darstellt und ein Habitat für die Mikroorganismen ist. Wenn ich so verfahre, kann ich auch auf dem Acker wieder Humus aufbauen. Europas Äcker sind ja faktisch Wüsten, wie der Film: „Humus, die vergessene Klimachance“ aussagt.
Jochen Binikowski
26.01.2013 01:06
Bei dieser Diskussion darf man nicht die Tatsache ignorieren, dass die Landwirtschaft 7 Milliarden Menschen ernähren muß, und es sich um einen Markt mit Milliarden Dollar Tagesumsätzen mit entsprechender Konkurrenzsituation handelt. Es gibt viele Bio-Methoden, die sicherlich besser für die Umwelt und die Menschen sind. Nur werden die sich nicht im großem Stil durchsetzen, wenn sie zu teuer bzw. unwirtschaftlich sind oder zu geringe Mengen produzieren.
Aus Gesprächen mit beteiligten Wissenschaftlern habe ich erfahren, dass die großen Saatgutkonzerne ihre neuen Sorten sehr wohl auch in Bezug auf Bio-Anbau testen. So ist es z.B. möglich, Höchsterträge mit F1-GVO Sorten ohne Mineraldünger zu erzielen. Das Problem sind dann aber die enormen Mengen organischen Düngers, die benötigt werden und das für die Pflanzenverfügbarkeit richtige Timing und die Dosierung. Das bedeutet oftmals höhere Kosten bei größerem Ernterisiko. Davor scheuen sich natürlich die Landwirte und wenden lieber bewährte Techniken an.
Es bleibt eigentlich nur zu hoffen, dass endlich Bio-Methoden entwickelt werden, die hohe Erträge bei größtmöglicher Erntesicherheit bringen. Das wird sich dann von alleine durchsetzen, wenn es für die profitabler ist. Vermutlich werden derartige Lösungen in Kombinationen von Konvi- und Bio Techniken liegen. Da sind dann mit religiösem Eifer ausgetragene Grundsatzdiskussionen eher kontraproduktiv.
hps
26.01.2013 10:21
Biologisch lässt sich die Welt ernähren, aber nicht bioideologisch, da stimme ich ganz zu. Da muss Bio noch über einige Schatten springen. Organische Dünger sind genug da, dafür müssten die Biomassen nur besser recyclt werden, was allerdings teurer ist, als Stickstoff quasi als Abfallprodukt der Erdölraffinierie zu gewinnen und Phostphate aus den Bergwerken der Dritten Welt abzubauen. Auch lassen sich organische Depot-Volldünger (auf Basis von Pflanzenkohle), schnell lösliche Einzeldünger und auch oraganische Blattdünger aus Biomassereststoffen herstellen, aber es braucht dafür jeweils einen zusätzlichen Prozessschritt, der diese Dünger teurer macht. Das wird sich erst lohnen, wenn Phosphat knapp genug wird. Mineralischer Stickstoff hingegen wird erst dann teurer, wenn die Umweltfolgekosten als Düngersteuer aufgeschlagen werden, erst dann werden organische N-Dünger auch für die industrielle Landwirtschaft interessant.
Jochen Binikowski
26.01.2013 16:59
Hallo Hans Peter, wir sind da einer Meinung. Vieleicht wäre es eine gute Sache, wenn Du einmal einen Artikel zum Thema Landwirtschaft und Ideologie schreiben würdest. Bei Gesprächen mit Bio-Verfechtern habe ich oft festgestellt, dass es an Wissen über die Gesamtzusammenhänge mangelt.
Das Problem sind m.M. nach die von Demeter&Co. festgelegten Bio-Kriterien, die dann als alleinige Wahrheit mit religiösem Eifer propagiert werden und am Ende zu kontraproduktivem Selbstzweck verkommen. Viele dieser Kriterien haben keinen wirklichen Nutzen, sondern sorgen nur für eine drastische Verteuerung.
Da werden z.B. "Bio"-Futtermittel aus China importiert, Bio-Schweine müssen auf speziellen LKWs transportiert und in separaten Schlachthäusern geschlachtet und verarbeitet werden, dazu noch ein separater Vertrieb. Eine kostspielige Parallel-Infrastruktur für 0,5% Marktanteil führt nun mal zu 3-fach höheren Preisen im Supermarkt. Die echten Vorteile für Tierwohl und Fleischqualität wie größerer Auslauf, frische Luft, Grünfutter usw. verursachen hingegen nur relativ geringe Mehrkosten.
Pravinchandra Chaturlal Patel
11.04.2015 17:21
Biochar prepared from different feed-stocks and its quality depend upon biomass material of feed-stock.I have used corn stover biochar for increasing the growth and dry matter of corn crop.Now, I came to know that biochar can be used for feeding to the cattle and some research worker have got excellent results.Here, my question will be which feed-stock materials are better for preparation of biochar and that biochar feed to the cattle and showing promising results to the cattle. More research have been carried out in UK, so please let me supply the full research paper in my E-mail ID :pcpatel_2011@yahoo.in Thanks, Pravin
Michael S. Brown
28.09.2015 16:17
Dear Doctors Gerlach and Schmidt,
My name is Michael Brown and I am the Communications Director for Waste To Energy Solutions (WESI).
We at WESI produce an Economical, High Porosity, USDA-certified organic
carbon product sold for blending with contaminated soils, digestate, compost and/or bio solids to bind up Odor, Heavy Metals and persistent
Pharmaceuticals.
We congratulate you on being out in front on the many uses for Biochar within the commercial agricultral community. We have learned very much from these agricultural studies done by your ITHAKA Group.
In particular, we were greatly informed by your recent study, The Use of Biochar in Cattle Farming, where, as you know, in the initial paragraph, you state that:
90% of the biochar produced in Europe is used in livestock farming. Whether mixed with feed, added to litter or used in the treatment of slurry, the positive effect of biochar very quickly becomes apparent. The health – and consequently the well-being – of the livestock improve within just a short space of time. As regards nasty smells and nutrient losses, the use of biochar could even herald a new age of livestock farming, closing agricultural cycles of organic matter.
Among other things, we find that 90% figure intensely interesting.
We at WESI are the largest supplier of Biochar in the United States. We have monthly sales by the truckloads to Mirimichi Green Express, Bison Soils, Home Depot and Regenerative Property Solutions, plus numerous other soil and garden supply stores. These customers are obviously very interested in soil enhancement and moisture and nutrient retention.
As mentioned above, our char is USDA-certified Organic and Bio-preferred for U.S. government purchasing agents and/or contractors for landscaping in such projects as municipal parks and roadway verges, tree planting, etc. We are just getting started with remediation projects such as landfills, coal ash ponds, wastewater treatment and algae blooms.
We have several active tests going on at present dealing with nutrient and pollution run off, hydro-carbon pollution, as well as poultry and animal feed lot contamination. The Smart Group of South Carolina are and have been our primary research environmental scientists on these.
We are extremely interested in becoming involved with the use of Biochar in animal feed and litter. This interest has been piqued to near fever pitch by your excellent ITHAKA articles and studies and we are anxious to learn more. We wait with bated breath for your next posting.
In the interim, we would like to give you the opportunity to compare our Biochar with yours and vice-versa. We are marketing our product commercially under labels mentioned above, photographs of which we may also send you.
Again, I thank you for your generosity in sharing your important work with the World. It has proven to be an enormous aid to us.
I look quite forward to hearing back from you. Until such time, I remain,
Yours,
Michael S. Brown
www.WESIOnline.com
Helge
23.09.2016 17:41
Es ist schon ein sehr trauriges, nein - erschütterndes Bild, welches sich hier abzeichnet. Es wiederspricht jeglicher Logik, Ideen und Produkte, welche die Umwelt schonen und nachhaltig im Kreislauf der Natur stehen, so vehement zu blockieren.
Solange irgendwie Geld gemacht werden kann, werden Lobbygruppen auf Landesebene/EU-Ebene immer wieder Wege finden, die Interessen Ihrer Auftraggeber durchzusetzen. Der Irrsinn mit den Monsanto-Produkten ist da ja nur die Spitze des Eisbergs.
Der gesunde Menschenverstand sollte eigentlich in eine andere - ökologisch nachhaltige Richtung denken.
Barry Thompson
15.02.2017 22:15
To whom it may concern
We are a producer of biochar and activated carbons. The biochar (and carbon) market is in its infancy in terms of agriculture and animal feed in South Africa. Our biochar/carbon is of a very good quality and we are seeking as much literary evidence of the use of biochar as well as links to markets in Europe. Ikatha is really helping with literature, we would appreciate all we can get and any potential links in Europe to whom we can send samples.
Stadlbauer
30.07.2017 15:46
Hallo,
Wir sind ein Stiermastbetrieb und haben schon lange Probleme mit Durchfall bei den Kälbern und Schaumgärung in
der Rindergülle,wir suchen nach Lösungen und über das Internet sind wir auf Pflanzenkohle gestoßen.
1.Gibt es Unterschiede (in der Wirksamkeit)von Pflanzenkohlen in der Herstellung z.Bspl.zwischen "Kon Tiki"und zB.großen PyrolyseAnlagen,und gibt es Unterschiede
vom Ausgangsmaterial z.Bspl.Getreidespelzen und Hackschnitzel (evtl.gemahlen)
2.Wie sehr soll man den Einsatz von Pflanzenkohle (Frage Einsatzmenge) in der Silage(bei uns Maissilage) beim Silieren in Betracht Ziehen (es kommen ja teilweise immer die Empfehlungen Pflanzenkohle z.Bspl 10 Tage und 5 Tage aussetzen),sollte man einen kombinierten Einsatz (Silage und Kraftfutter)anstreben, währen Dankbar über einen Kontakt
zum Milchbetrieb in der Lausanne, PS.: einen Einsatz von EM
ohne Pflanzenkohle haben wir hinter uns mit sehr sehr spärlichem Erfolg.
3.Welche Aufwandmengen 100 bis 400g pro Kuh/Stier pro Tag?
Wir freuen uns sehr wenn wir praktische Ratschläge bekommen würden.
Mit freundlichen Grüßen, die Raschi´s
hps
31.07.2017 05:52
zu 1) Die Kon-Tiki Pflanzenkohle hat sich bisher in allen Analysen als qualitativ hochwertig erwiesen und bisher stets EBC-Qualität erreicht. Sofern auf sauberes Ausgangsmaterial geachtet wird und die Kohle im Kon-Tiki von unten mit Wasser gelöscht wird, kann sie bedenkenlos im Stall eingesetzt werden. Um auch in der Fütterung eingesetzt zu werden, sollte möglichst nur Holz für die Kohleherstellung verwendet werden. Bei Verwendung von Industriekohle sollte unbedingt auf das EBC-Futter oder mindestens EBC-premium geachtet werden. Pflanzenkohle ohne Zertifikat ist ein Risiko und sollte nicht in die Nähe von Tieren gelangen.
zu 2) Es gibt einige Betriebe, die sehr gute Erfahrungen bei der Zugabe von 1% (Volumen) zur Sillage haben, aber es gibt bisher noch keine wissenschaftlich abgesicherten Studien, die Silage mit und ohne Pflanzenkohle in der Fütterung untersucht haben. Um erste Erfahrungen zu sammeln und die Reaktion Ihrer Tiere auf die Zufütterung mit Pflanzenkohle zu sammeln, würde ich empfehlen, die Pflanzenkohle zunächst unter das Kraftfutter zu mischen; die Ko-Silierung kann dann in einer zweiten Stufe erfolgen. Die Empfehlung, die Fütterung von Pflanzenkohle aller 10 Tage auszusetzen, haben wir in der Anfangszeit ausgesprochen, als wir nicht über genügend Erfahrungen und Resultate verfügten, um mit Sicherheit jedwede negative Auswirkung auf die Tiere ausschließen zu können. Wenn die Tierhalter allerdings den Erfolg der Zufütterung mit Pflanzenkohle sehen, füttern sie diese in der Regel ohne Unterbrechung regelmässig weiter. An die 10 Tage hält sich meines Wissens niemand mehr.
zu 3) Tägliche Aufwandmengen von 100 g pro Kuh/Stier sind im Allgemeinen ausreichend. Zu therapeutischen Zwecken (als Durchfallbehandlung) kann für einige Tage die Menge auf 400 - 500 g pro Tag erhöht werden, sobald die Symptome abgeklungen sind, sollte die Dosis aber wieder herabgesetzt werden. Es gibt Betriebe, die dauerhaft täglich über 200g Pflanzenkohle füttern, aber 100 g sollten eigentlich genügen.
Auch wenn Sie bisher offenbar noch keine guten Erfolge mit dem Einsatz von EM hatten, so ist die Kombination von Pflanzenkohle und EM bzw. anderen Laktofermenten zu empfehlen. Reichhaltige Erfahrung und gute Beratung für die Kombination von Kohle und Fermenten hat in Deutschland www.em-chiemgau.de und in der Schweiz: www.em-schweiz.ch. Sie können Ihnen sicher auch eine Liste von Betrieben zum Erfahrungsaustausch übermitteln.
Mit freundlichen Grüssen, hp schmidt
Jim Brown
21.09.2017 22:28
Michael
since you started this.
I am curious as to the carbon content and surface area of your USDA-certified organic carbon product. We have 80% plus carbon and over 400 sq. meters per gram. We are International Bio-char Initiative and California Department of Food and Agriculture certified. About volume; we produce a ton per hour 24-7.
jimb@karrgroupco.com
ANA
11.04.2018 11:36
Dear Doctors Gerlach and Schmidt:
Good morning, allow me to introduce myself, I am Ana Borregán, and I work in a Bioeconomics company, we are in charge of the sale of biochar production equipment for agricultural and livestock use in Andalusia (Spain), this biochar comes from agricultural and forest residues that are now only burned. We want to implement the use of biochar in a large livestock company, because we know that it improves animal health if we add it to food and bedding. I am a great admirer of your work, and would need more information about your experience as a veterinarian in the use of biochar, I continue your work at the Ithaka Institute, but I cannot find statistical data on the reduction of diseases, increase in defences, years of life of cows, and reduction of foot disease, udder disease...
Can you guide me to more information?
I hope you didn't mind my request, and I want to thank you for your work.
A cordial greeting,
hps
22.04.2018 22:08
Dear Ana, up to now we only published our review paper with all the data and statistics you requested in a German article: http://www.ithaka-journal.net/pflanzenkohle-tierfuetterung, However, we have some good news as the article is currently in translation and will be translated soon into English. In the meantime, we are sorry to only suggest Master Google for translation of the above.
With kind regards, Hans-Peter