PIWIs werden salonfähig - Regent, Solaris, Lunaris & CO
von Reinhard Eichelbeck
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts brach eine dreifache Katastrophe über den europäischen Weinbau herein. Mit amerikanischen Rebstöcken, die man versuchsweise in Europa anbauen wollte, wurden zwei schädliche Pilzarten und ein Insekt eingeschleppt: der echte Mehltau (Oidium), der falsche Mehltau (Peronospora) und die Reblaus. Die Pilze befielen Blätter, Blüten und Früchte. Das Insekt zerfraß die Wurzeln der Rebstöcke, wodurch sie verkümmerten und abstarben. Während die amerikanischen Rebstöcke resistent gegen diese Schädlinge waren, da sie sich über etliche Millionen Jahre an sie gewöhnen konnten, waren die europäischen Reben den unbekannten Eindringlinge wehrlos ausgeliefert und gingen massenweise zu Grunde. Allein in Frankreich fielen rund 2,5 Millionen Hektar der Reblaus zum Opfer.
Die Reblaus bekam man dadurch in den Griff, dass man die amerikanischen, reblausresistenten Rebstöcke als Wurzelunterlage nahm und europäische Rebsorten aufpfropfte. Zur Abwehr der Pilze versprühte man Kupfer- und Schwefelpräparate. Seit dem Zweiten Weltkrieg wurden diese Mittel vermehrt durch chemisch-synthetische Pestizide ersetzt, deren Verbrauch seither immer weiter angestiegen ist. So hat sich in den vergangenen zehn Jahren der Pestizidverbrauch im Weinbau etwa verdoppelt. Kein Wunder also, dass sich ihre Rückstände im konventionell angebauten Wein finden, wie das Pesticid-Action Network (PAN) 2008 in einer Untersuchung nachwies. Und zwar in Größenordnungen, die zum Teil das Zigtausendfache dessen betragen, was die Trinkwasserverordnung zulässt.
Französische Neuzüchtungen
Neben denjenigen Winzern, die auf Pflanzenschutz von außen setzten, begannen andere schon im 19. Jahrhundert, durch Kreuzung von amerikanischen und europäischen Reben neue Sorten zu züchten, die von sich aus gegen die Schadpilze resistent waren. Die Idee dabei war, dass die amerikanischen Reben, zum Beispiel Vitis riparia, Vitis rupestris, Vitis cinera oder Vitis aestivalis die Pilzresistenz, und die europäischen Vitis-Vinifera-Rebsorten den Geschmack beisteuern. Die amerikanischen Sorten wiesen nämlich eine Geschmacksnote auf, die man als „Fox-Ton“ bezeichnet hat, weil sie an ein nasses Fuchsfell erinnert, was unter Weinkenner in Europa übel angesehen war.
Die Züchtungsarbeit wurde anfangs vor allem in Frankreich geleistet. Zu gewisser Berühmtheit gelangten dabei: François Baco („Baco Noir“, „Baco Blanc“), Eugène Kuhlmann („Maréchal Foch“, „Léon Millot“), Georges Couderc („Couderc noir“), Albert Seibel („Colobel“, „Plantet“, „Rayon d’or“, „Chancellor“), Bertille Seyve und Victor Villard („Chambourcin“, „Seyval Blanc“, „Villard Noir“, Villard Blanc“).
Bei aller Begeisterung für PIWIs, die der Natur und dem Winzer das Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln ersparen, darf nicht vergessen werden, dass die Vielfalt der traditionellen europäischen Rebsorten wie Pinot Noir, Riesling, Mourvedre, Nebbiolo, Sangiovese, Tempranillo ein kulturelles Erbe bedeuten, das nicht leichtsinnig aufs Spiel gesetzt werden darf. Zu jedem Terroir gehören auch bestimmte Rebsorten, die sich über viele Generationen hinweg perfekt an Boden, Klima und Kultur angepasst haben, woraus dem Wein neben allen geschmacklichen Qualitäten auch sein besonderer kultureller Wert erwächst.
Jeder Wein ist auch Träger einer kulturellen, regionalen Identität. So untrennbar wie das Burgund mit dem Pinot Noir, die Mosel mit dem Riesling, die Toskana mit dem Sangiovese und das Rioja mit dem Tempranillo verbunden sind, so verständlich ist die Sorge jener Winzer, dieses Erbe zu verteidigen.
Winzer sind ja nicht einfach Getränkebauern, die Konsumgüter produzieren, sondern Botschafter von Lebenskunst, die Typizität als Ausdruck von Charakter feiern.
Dass konventionelle Reben mittlerweile bis zu 10 Pestizidspritzungen pro Saison benötigen, liegt nicht nur an den vor 150 Jahren eingeschleppten Pilzen, sondern vor allem an der fortschreitenden Zerstörung des Ökosystems Weinberg. Wenn hier nicht Vernunft und Sensibilität einkehren, werden auch PIWIs nicht weiterhelfen. Keine 10 Jahre würden vergehen, und auch die PIWIs würden Pestizidspritzungen gegen neue, heute noch unbekannte Krankheitserreger benötigen.
Intelligenten Strategien der Biodiversifizierung, der Bodenaktivierung und der natürlichen Pflanzenstärkung sind nötig, um dem Terroir und dessen Rebsorten wieder zu höchstem Ausdruck, Charakter, Fülle und Natürlichkeit zu verhelfen. (hps)
Um 1930 hatte man in Frankreich fast 300.000 Hektar mit solchen weitestgehend pilzresistenten Rebsorten bepflanzt. Allerdings gab es dabei immer wieder Probleme mit geschmacklichen Fremdtönen, die beispielsweise in Richtung Holunder oder Erdbeeren gingen und keinen weintypischen Stil hatten. 1935 wurde daher der Anbau und Verkauf einiger Sorten, wie zum Beispiel „Noah“, „Othello“, „Isabelle“ oder „Clinton“ offiziell verboten und unter „Hybriden mit fürchterlichem Geschmack“ eingestuft. Andere Kreuzungen wurden weiter geduldet und waren erfolgreich, vom „Chancellor“ beispielsweise waren Ende der 1960er Jahre noch etwa 40.000 Hektar, vom „Villard Noir“ über 30.000 Hektar vorhanden. Erst als Anfang der 1970er Jahre die EU-Weinmarktordnung in Kraft trat, durch die es verboten wurde, Hybridreben für Qualitätsweine zu verwenden, hat man die Flächen gerodet und neu bepflanzt.
Arische Reben aus Berlin
In Deutschland war Dr. Johannes Zimmermann in den 1930er Jahren als Leiter der Rebzüchtung im staatlichen Weinbauinstitut in Freiburg ein eifriger Verfechter der Resistenzzüchtung und experimentierte mit den Schöpfungen seiner französischen Vorgänger. 1936 aber entschieden die Nazis, die Reichsrebenzüchtung von Berlin aus neu zu organisieren. Fortan wurden nur noch rein arische Reben zugelassen und alle mit amerikanischen oder französischen Pollen „verseuchten“ Hybriden verboten. Dr. Zimmermann musste die Vorgaben der Reichsrebenzüchtung umzusetzen, was ihn jedoch nicht hinderte, sich in seiner Freizeit weiter mit den „unarischen“ Hybridreben zu beschäftigen.
Nach dem Ende der Naziherrschaft konnte J. Zimmermann auf der Basis seiner Privatversuche aufbauen. So entstand beispielsweise der „Merzling“ aus einer Kreuzung von Seyve-Villard 5-276 als Muttersorte und FR 375-52 (Riesling x Ruländer) als Vatersorte. Unter Zimmermanns Nachfolger Dr. Norbert Becker entstanden der „Johanniter“ und weitere Abkömmlinge des „Merzling“, die neben den amerikanischen auch Gene der asiatischen Vitis-Amurensis-Reben enthalten, die sich durch eine hohe Frostfestigkeit auszeichnen. Freiburger Sorten mit Amurensis-Genen – der „Solaris“ zum Beispiel – werden heute in England, Holland, Dänemark und sogar in Norwegen angebaut.
Der tschechische Biologe Dr. Vilem Kraus hatte die asiatische Rebsorte Zarya Severa sowohl mit St. Laurent als auch Muscat Ottonel gekreuzt und einige Sämlinge an Helmut Becker von der Forschungsanstalt Geisenheim geschickt, einem 1872 gegründeten Institut für Obst- und Weinbau, aus dem unter anderem der „Müller-Thurgau“ alias „Rivaner“ stammt. Während Dr. Becker aus den krausschen Kreuzungen eine neue Rebsorte selektierte, die unter dem Namen „Rondo“ angebaut wird, stellte er die tschechischen Vitis-Amurensis-Abkömmlinge auch seinem Namensvetter in Freiburg zur Verfügung. Und der schuf durch Kreuzungen mit dem „Merzling“ die Rebsorten „Helios“, „Solaris“ und „Bronner“, ferner unter Einbeziehung von Seibel-Reben und Cabernet Sauvignon Sorten wie „Souvignier Gris“, „Cabernet Cantor“ und „Cabernet Carbon“.
Neue PIWI-Sorten
Neben Geisenheim und Freiburg bemühte sich auch das Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof intensiv um neue resistente Rebsorten. Ausgangsbasis waren vor allem die Neuzüchtungen „Domina“, „Bacchus“ und „Optima“, die sein Leiter Peter Morio in der 1930er Jahren aus Vitis-vinifera-Sorten geschaffen hatte, die dann mit französischen Hybridreben wie „Chambourcin“ oder „Villard Blanc“ gekreuzt wurden. Außer dem „Regent“, der in Deutschland mittlerweile schon in den Supermärkten zu finden ist, entstanden Sorten wie „Sirius“, „Reberger“, „Phoenix“, „Villaris“, „Felicia“ oder „Calandro“.
Weil sie zwar fast, aber nicht ganz hundertprozentig resistent gegen die Schadpilze sind, nennt man all diese Neuzüchtungen heute „pilzwiderstandsfähige Rebsorten“ oder „Piwis“. Geschmacklich sind sie den traditionellen Sorten inzwischen ebenbürtig, und ihr ökologischer wie auch ökonomischer Vorteil ist offensichtlich.
Statt 6 bis 10 Pflanzenschutzspritzungen pro Jahr brauchen sie gewöhnlich gar keine mehr, in schwierigen Jahren allenfalls noch eine. Das liegt daran, wie die Schweizer „Station de recherche Agroscope“ herausgefunden hat, dass sie sich, anders als die traditionellen Sorten, aktiv gegen die Schadpilze wehren. Einerseits, indem sie ihre Zellwände verstärken, damit die Pilze nicht eindringen können, andererseits indem sie große Mengen von Polyphenolen wie epsilon- und delta-viniferin produzieren, Resveratrol-Metaboliten, die für die Pilze toxisch sind. Für den Menschen hingegen sind diese Stoffe als Antioxidantien nützlich, und damit ergibt sich ein weiterer Vorteil dieser neuen Rebsorten.
Langer Weg zur Akzeptanz
In der Vergangenheit wurden die Piwis durch Vorurteile und gesetzliche Regelungen behindert, aber das hat sich inzwischen geändert. In den EU-Regeln ist festgeschrieben, dass Qualitätswein nur aus Sorten erzeugt werden darf, die zur Art Vitis vinifera gehören. Diesen Status wollte man den als „interspezifische Hybriden“ aus amerikanischen und europäischen Reben nicht zuerkennen. Dr. Volker Jörger, derzeit Leiter der Rebenzüchtung am Stattlichen Weinbauinstitut Freiburg, von Hause aus Biologe und Taxonom, argumentierte hingegen, dass die Bezeichnung „Hybride“ hier fehl am Platze sei, da die Ergebnisse dieser Kreuzungen ja fruchtbar sind und es sich gemäß biologischer Definition demnach nur um „Rassen“ der gleichen Art handeln könne. „Beim Menschen“, so meinte er, „würden die Folgeprodukte von Sex zwischen Amerikanern, Asiaten und Europäern nicht die Frage der Artzugehörigkeit aufwerfen, weil es sich ja um verschiedene Rassen handelt, die untereinander kreuzbar sind. Und wer ist jetzt eigentlich auf die Idee gekommen, das bei den Reben anders zu handhaben?“
Die deutschen Züchter, und in der Folge auch das Bundessortenamt, kamen also überein, sich an den Artmerkmalen zu orientieren. Vitis vinifera ist durch bestimmte morphologische Merkmale charakterisiert, wie Triebspitze, Blattstellung, Rankenfolge, Beborstung und so weiter. Wenn die neuen Sorten diese Artenmerkmale aufweisen, so entschied man, dann gehören sie auch zur Art Vitis vinifera. Das trifft für Sorten wie „Regent“, „Johanniter“, „Solaris“ und zahlreiche andere zu, weshalb sie fortan auch zur Erzeugung von Qualitätsweinen verwendet werden können. Die Internationale Organisation zum Schutz von Züchtungen (UPOV) hat diese Auffassung mittlerweile anerkannt, und auch in Frankreich hat man im „Arrêté du 18 avril 2008“ immerhin 20 der alten Neuzüchtungen wieder zugelassen, als „variétés de vigne dont les plants peuvent être commercialisés au sein de l'Union européenne, et qui sont éligibles au classement viti-vinicole en France“. Darunter Klassiker wie „Chambourcin“, „Léon Millot“, „Baco Blanc“, „Maréchal Foch“, „Rayon d’ or“, „Villard blanc“ und „Villard noir“.
Was den „Piwis“ nun noch fehlt zum Erfolg, ist die allgemeine Akzeptanz durch die Gemeinde der Weinliebhaber. Die allerdings kennen viele der neuen Sorten nicht einmal dem Namen nach, geschweige denn aus eigener Erfahrung. Aber das wird sich sicherlich bald ändern. Denn die ökologischen, ökonomischen und auch gesundheitlichen Vorteile der „Piwis“ sind nicht zu übersehen. Und zahlreiche neue, hoch interessante PIWI-Sorten werden jedes Jahr neu angepflanzt und werden uns mit spannenden Weinen überraschen.
Allerdings ist hier auch Vorsicht geboten, denn es besteht die Gefahr, dass die Pilzwiderstandsfähigkeit der „Piwis“ dazu verleitet, die Prinzipien der Biodiversität und der konsequent ökologischen Anbauprinzipien zu vernachlässigen und wie gehabt monokulturell und industriemäßig weiter zu wirtschaften. Wenn das allerdings eintritt, ist es nur eine Frage von Jahren, dass sich neue Schadpilze oder Schadinsekten epidemisch entwickeln, denen dann auch die „Piwis“ nicht mehr widerstehen können.
Weitere Informationen zu Piwi-Sorten, Winzern mit Piwi-Weinen finden Sie hier: Piwi-Zusatzinfos
Hubert Pomplun
04.02.2010 19:48
Eine sehr gute Übersicht; allerdings wohl mindestens 10 Jahre alt. Dass Regent u.ä. den "meisten Weinliebhabern unbekannt ist", kann man heute nicht mehr behaupten. Darum nur "4".
Reinhard Eichelbeck
04.02.2010 23:34
Lieber Hubert Pomplun,
als ich schrieb, dass den Weinliebhabern viele der neuen Sorten unbekannt sind, dachte ich zuerst an Namen wie: Helios, Muscaris, Souvignier Gris, Prior, Baron, Monarch, Cabernet Cantor, Cabernet Carol, Phoenix, Orion, Staufer, Sirius, Villaris, Felicia, Gf.Ga-52-42, Gf.Ga-48-12, Gf.Ga-47-42, Reberger oder Calandro. Den Regent, der inzwischen auch bei Edeka und Penny im Regal steht, habe ich hier natürlich nicht gemeint. Obwohl ich auch da bezweifle, dass die Mehrheit weiß, dass es sich hierbei um einen "Piwi" handelt. (Reinhard Eichelbeck)
Jeanette
05.02.2010 10:26
Als erste möchte ich mich entschuldigen wegen mein schlechtes Deutsch, aber ich komme aus die Niederlande und habe mich in dass Fransosische teil von Belgien niedergesiedelt.
Ich bin im Grunde genommen kein vor- oder gegenstander von Piwi's. Mein Ziel ist es um einen "ehrlichen" und lekkeren Wein produzieren zu können.
Ich könnte hier ein Verhandlung geben wass ich meine mit einen "ehrlichen" Wein; biodiversität, massnahmen um so wenig möglich zu spritzen, Handlungen im Keller, Verwendeten Produkten u.s.w. aber dass ist nicht der Grund warum ich auf dieses Artikel reagiere.
Ich möchte gerne mein Erfahrung mit Ihnen teilen wegen die Piwi's.
Als neugegrundete Weinbauer in Belgien würde mich in 2001 vorgestellt um mit die resistente Rebsorten anzufangen. Als meist interessante rote Rebsorte würde mich z.B. "Regent" beraten wegen die in Ihre Artikel geschriebene vorteile. Mein Karakter lässt (glücklicherweise) nicht zu um ohne Kontrolle oder Umfrage nur eine Beratung zu folgen und deswegen habe ich mich in Deutschland und zufällig und merkwürdigerweise auch in der Schweiz erkündigt bei Winzer mit Erfahrungen mit Regent. Ich lernte also schon in 2001 und 2002 dass deutsche und schweizerische Winzer die schon vor über 10 Jahren Regent angepflanzt hatten sich ärgerten an dass verlusst von Resistenz, an dass "foxy" Gesmack und an die Unbekanntheid von den Rebsorte.
Viele Winzer hatten am diesen Moment schon Ihre Rebflächen mit Regent gerödet oder plannten dass kurzfristig zu tun. Mann informierte mich dass die Resistenz sich verhält wie eine Grippe. Im den Moment wenn die Pflanze sich geschutzt hat gegen einen bestimmten Art von Virus, kriegt eine Mutant von diesen Virus mehr raum um sich zu manifestieren. Einige Winzer erzählten mich sogar dass sie diese "Regent" mehr spritzten müssten als die vitis vinifera Rebsorten.
Ich habe mehr als 25 unabhängliche Winzer gesprochen und meine Lehrung genommen.
Diese Berichten haben mich damahls sehr verwirrt und ich hatte wirklich Angst um mein neuen Abenteuer ein zu steigen mit sogenannte resistente Rebsorten von die Zukunft. Sie können sich vielleicht vorstellen dass ich darum alle Piwi's damahls abgelehnt habe.
Jetzt folge ich mit sehr viel interesse so viel wie möglich die Entwicklungen von die Piwi's und nehme Jährlich teil an Verkostungen in Freiburg, Deutschland.
Heut zu Tage bin ich noch immer froh dass ich damahl gewählt habe für 100% vitis vinifera.
Mittlerweile wird nicht mehr gesprochen über resistente Rebsorten, aber Piwi's. Ich bemerke auch dass es bestimmte Piwi sorten geben die eien sehr starke Wiederstandsfähigkeit besitzen. Solaris zum beispiel. Mann muss aber dazu wieder andere starke Unangenehmheiten im Rücksicht nehmen. Eine sehr starke anfälligkeit gegen Botrytis und sehr starke Vogel- und Wespenfrass.
Übrigens verhält sich die Anfälligkeit hier in Belgien bestimmt anders als in andere Anbaugebieten. Dass bedeutet dass mann sehr bedacht sein müss wenn mann Beratungen kriegt und Artikel liest.
Ich bin kein Expert aber kann als Beratung ruhig an jeder mitteilen um niemahls die Zielgruppe aus denn Augen zu verlieren wofür ein Artikel geschrieben worden ist, oder wofür die Beratungen gemacht worden sind.
Ich selbst werde in nächsten Zukunft einen Ausbreitung realisieren und es ist nicht ausgeschlossen dass ich auch Piwi's anpflanzen werden.
Mit vorzüchlicher Hochachtung,
Jeanette van der Steen
Iris
05.02.2010 14:40
Chère Jeanette, si j'ai bien lu sur votre site web, vous proposez un vin rouge à base d'Acalon (celui, qui a tellement plu aux oiseaux en 2005) - est-ce qu'un hybride, j'en ai jamais entendu parler.
Je trouve votre témoignage sur votre prise de décision très intéressant, merci!
Für die deutschen Leser der Kommentare:
Liebe Jeanette, wenn ich Ihre Webseite richtig studiert habe, bieten Sie einen Rotwein aus Acalon an (der Rebsorte, die den Vögeln 2005 so gut geschmeckt hat) - ist das eine Hybridsorte, ich habe den Namen noch nie gehört.
Ich finde Ihren Bericht über Ihre Erfahrungen bei der Entscheidungsfindung übrigens sehr interessant, danke!
Reinhard Eichelbeck
14.02.2010 14:33
Der "Acolon" ist kein Piwi. Hier ein kurzer Ausschnitt aus Wikipedia:
"Acolon ist eine rote Rebsorte, die 1971 von Bernd Hill von der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg aus den Rebsorten Lemberger (Blaufränkisch) und Dornfelder gekreuzt wurde. Sie erhielt erst 2002 vom Bundessortenamt die Zulassung und den Sortenschutz als Neuzüchtung."
Iris
22.02.2010 08:30
Danke für den Hinweis - gehe ich richtig in der Annahme, dass Hybrid = Kreuzung ist?
Reinhard Eichelbeck
25.02.2010 19:48
Hybriden sind Kreuzungen zwischen unterschiedlichen Arten, sie sind gewöhnlich unfruchtbar. Wie z.B.Maultiere als Kreuzung zwischen Pferd und Esel. Da die PIWI-Kreuzungen fruchtbar sind, hat ja Dr.Jörger den Standpunkt vertreten, dass es sich dabei eben nicht um interspezifische Hybriden handelt, sondern - wenn die entsprechenden Artmerkmale vorhanden sind - um Vertreter der Spezies Vitis vinifera. Und die dürfen dann auch als Qualitätsweine angeboten werden.
S. Erik Hansen
24.09.2011 22:36
The following I have sendt to the EU-commision:
In Germany they made Vitis Taxonomic Magic in 2010:
Several Interspecific Vitis varieties suddenly were classified as Vitis vinifera! They are now marketed as Vitis vinifera and listed in both The Vitis International Variety Catalogue-VIVC (http://www.vivc.de) and The European Vitis Database (http://www.eu-vitis.de) as Vitis vinifera.
This is the first time in History that Interspecific varieties are classified as Vitis vinifera. I consider this as Taxonomic wrong and as a Historical mistake!
The Vitis varieties in question are:
From Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof: Phoenix, Orion, Staufer, Sirius, Villaris, Felicia, Regent.
From Forschungsanstalt für Garten- und Weinbau Geisenheim: Breidecker, Saphira, Rondo, Bolero.
From Staatliches Weinbauinstitut Freiburg: Bronner, Johanniter, Solaris, Helios, Muscaris, Souvignier Gris, Prior, Baron, Monarch, Cabernet Cantor, Cabernet Carbon, Cabernet Carol, Cabernet Cortis.
Before 2010 these Vitis varieties were classified as Vitis Interspecific crossings and marketed as PIWIS (Pilzwiderstandsfähige Rebsorten).
I have tried to get an explanation of these changes in classification from the Curator of the Vitis International Variety Catalogue-VIVC and The European Vitis Database; Dr. Erika Maul, Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof, but with no response . I meet a “Wall of Silence” - maybe I am not authorized to ask such a question?
Searching on the French Vitis-database http://bioweb.ensam.inra.fr all these varieties are classified as Interspecific crossings (hybride interspécifique producteur).
Directive No 479/2008 Article 24 and 34 specify rules for the use of Protected Geographical Status (PGS) as Protected Designation of Origin (PDO) and Protected Geographical Indication (PGI). Only high quality wines made of Vitis vinifera qualify for PDO-status.
Directive No 607/2009 Article 40 and Annex XII is stating that PGI-status is granted Landwein, Vin de pays, Vino de la tierra, Indicazione geografica tipica, Regional wine and all other lowest quality rankings from each EU-countries. Both Vitis vinifera and crossings between Vitis vinifera and other Vitis species (Interspecific varieties) qualify for PGI-status.
Four Definitions of Interspecific Vitis varieties:
1. An Interspecific crossing is a descendant of at least two different species. This of course applies to all living species, not only to Vitis species. A very common example in the animal kingdom is the mule, the result of a crossing between a male donkey and a female horse. (Ref. Plant Production and Protection Division FAO - Food and Agriculture Organization of the United Nations. 2011)
2. An Interspecific wine grape variety is a wine grape variety which comes from a cross between the species Vitis vinifera and other species of the genus Vitis. (Ref. Directorate-General for Agriculture and Rural development Directorate C. Economics of agricultural markets (and CMO) Unit C.3 Wine, alcohol, tobacco, seeds and hops. European Commission.2011)
3. Interspecific varieties (synonymous to Interspecific hybrids) is varieties which can be traced back to crossings of Vitis vinifera varieties with non- Vitis vinifera varieties. (Ref. Study on the use of varieties of Interspecific vines – EU-Study - Contract No AGR 30881 Final Report 16. July 2003.)
4. If a cultivar is the descendant of different species it is registered as Interspecific crossing in the field Vitis species”. (Ref. The Vitis International Variety Catalogue (VIVC) Institute-code.)
All of these four definitions have one thing in common: An Interspecific Vitis variety can never be classified as Vitis vinifera!
As an author I am drawing some conclusions in my book “Vitivinkultur i Skandinavia”:
I conclude that these new classifications were done to obtain a higher quality status (PDO) of these German Vitis varieties. This is solely a German political/commercial decision, and a Taxonomic error.
I conclude further that these new classifications may seem like an evasion or circumvention of the EU Directive No 479/2008 Article 24 and 34, which can mislead wine producers to believe that it is legal to produce PDO-wines from grapes of these Interspecific German Vitis varieties. One should bear in mind that it is the winegrower/winemakers own responsibility to follow the Legislations adopted by EU- Commission. Such Legislations should also be followed by the above listed German breeders. These new German classifications indeed cause confusion.
I conclude further that such classifications undermine the Biological Credibility of The Vitis International Variety Catalogue-VIVC and The European Vitis Database.
To use the Specie name VITIS VINIFERA LINNÉ SUBSP. VINIFERA on non-100 % genetic proof Vitis vinifera may be a Historical mistake. To introduce terms as “Arische Rassen der gleichen Art Vitis vinifera” are Taxonomical and Biological nonsense; As far as I know it exists no races within the Specie named Vitis vinifera.
In respect of Carl von Linnés Memory (the Swedish Father of Taxonomy), I dear to define a new Specie-name for these German Vitis varieties: VITIS HOCUSPOCUS SUBSP. CULPA GEMANICA. Pr. Definition they are not VITIS VINIFERA LINNÉ SUBSP.VINIFERA.
As I have described above, I do not get any answers from the Curator Dr. Erika Maul and I use this opportunity to ask for Your kind assistance to sort out this Taxononomic confusion. You represent greater Authority than I do!
It would be of great interest to know who has the Authority to approve such Taxonomic changes.
I must underline that several of these German Vitis varieties are very popular in Scandinavia and the Scandinavian winegrowers are able to produce excellent wines from their winegrapes. The French Interspecific variety Vidal Blanc also produce excellent Icewine here up North, and it is correctly classified as an Interspecific crossing in all known Vitis-databases.
I am looking forward to hear from You.
Yours Sincerely
S. Erik Hansen
Retired Winegrower.
Dipl.-Ing.