Die richtige Begrünung ist der Schlüssel zu lebendigen Böden und einer optimalen Versorgung der Rebe mit Nährstoffen. Ein vielfältiger Bewuchs erhöht aber auch die Biodiversität um ein Mehrfaches und stabilisiert so das Ökosystem. Das Delinat-Institut hat artenreiche Leguminose-Saatmischungen für den Wein- und Obstbau entwickelt. Diese sind nun im Handel erhältlich. Die Böden konventioneller Weinberge sind nach Jahrzehnten intensiver Bewirtschaftung so verdichtet und ausgelaugt, dass selbst die wenigen verbliebenen Lebewesen nur noch ein kümmerliches Dasein fristen können. In naturnäheren Kulturen mit Spontanbegrünung ist es um die biologische Vielfalt zwar besser bestellt, aber dafür kommt es für die Rebe zu erheblichen Konkurrenzsituationen um Nährstoffe und Wasser. Aus diesen Gründen ist es notwendig, mit der Einsaat strategisch durchdachter Begrünungsmischungen sowohl die Nährstoff- und Wasserversorgung zu optimieren als auch die Biodiversität im Weinberg zu erhöhen. Funktionen einer optimierten Begrünung • Tiefgründige Verbesserung der Bodenstruktur • Stickstoffeintrag in den Boden, Mobilisierung von Nährelementen • Humusaufbau • verbessertes Wasserrückhaltevermögen • Aktivierung des Bodenlebens • Erosionsschutz • Stabilisierung des Ökosystems durch Biodiversität • Speicherung von Kohlenstoff aus der Atmosphäre (CO2) Schliessung der Nährstoffkreisläufe [caption id="attachment_2236" align="alignleft" width="225" caption="Die Luzerne belebt tiefe Bodenschichten und liefert Stickstoff"][/caption] Pflanzenverfügbarer Stickstoff ist in ungedüngten Kulturflächen meist nicht in ausreichendem Masse vorhanden. Leguminosen wie Klee und Luzerne können aber mithilfe von Bakterien (sogenannte Rhizobien) Stickstoff aus der Luft binden und der Pflanze sowie dem Boden zuführen. Zusätzlich wird durch den Eintrag von pflanzlicher Biomasse das Bodenleben angeregt und der Humusaufbau begünstigt. Humus dient als Kurz- und Langzeitspeicher von Nährstoffen, verbessert die Bodenstruktur und erhöht das Wasserrückhaltevermögen. Die vielfältige Gemeinschaft von Bodenorganismen sorgt fortlaufend für einen regulierten Ab- und Umbau von organischer Substanz. Bakterien und Pilze setzen zudem aus den Mineralien wichtige Elemente wie Phosphor, Kalium und Magnesium frei, was sie für die Kulturpflanzen zugänglich macht. Nur in wenig gestörten, humusreichen Böden können nützliche Lebensgemeinschaften (Symbiosen) mit Mikroorganismen aufgebaut und erhalten werden. Über die Zusammenhänge im Boden erfahren sie mehr unter: Bodenleben: Biodiversitat als landwirtschaftliche Methode (Teil 3) Effizienz durch Vielfalt Die Begrünungsmischungen von Mythopia enthalten eine breites Spektrum verschiedener Leguminosen, was eine effektive Durchwurzelung und Belebung aller Bodenschichten ermöglicht. Arten mit langen Pfahlwurzeln, wie die Luzerne, verbessern die Durchlüftung und Struktur des Bodens bis weit in die Tiefe, während andere, wie der Kriechende Klee, auch die oberflächennahen Bereiche mit ihrem Wurzelwerk und ihren Ausläufern stabilisieren und vor Erosion und Verdichtung schützen. Anpassungsfähigkeit durch Vielfalt [caption id="attachment_2229" align="alignleft" width="300" caption="Auch die Gottesanbeterin profitiert von Begrünung"][/caption] Die Artenvielfalt im Saatgut sorgt für eine gute Anpassungsfähigkeit, denn nicht alle Leguminosen zeigen dieselben Optima bezüglich Boden und Klima. Diese Vielfalt garantiert für eine hohe Flexibilität und einen weiten Einsatzbereich im Wein- und Obstbau. Welche Arten sich erfolgreich behaupten können, wird durch die Art der Bewirtschaftung und die lokalen Gegebenheiten (Lage, Untergrund) beeinflusst. So wird die effektive Zusammensetzung und Häufigkeit der Begrünungspflanzen nicht an jedem Standort gleich sein. Die ausgewählten Arten sind allgemein gut an die Bedingungen der meisten Weinberge angepasst. Vielfalt durch Vielfalt Eine grosse Pflanzenvielfalt sorgt für hohe Biodiversität im Boden, schafft aber auch Lebensgrundlage für viele Tiere im oberirdischen Ökosystem, vor allem für Insekten und damit auch Kleinräuber wie die Smaragdeidechse oder das Rotkehlchen. Der Artenvielfalt wird durch das breite Spektrum verschiedener Wildkräuter zusätzlich Rechnung getragen. Die Begrünung enthält auch Futterpflanzen für Raupen gefährdeter Schmetterlinge und Nektarpflanzen für ausgewachsene Falter, Hummeln und Wildbienen. Zahllose andere Tiergruppen können profitieren und finden ihr kleines Paradies im Weinberg. Nützlinge und Konkurrenten können sich ansiedeln und verringern den Schädlings- und Krankheitsdruck auf die Reben (Teil der Ökosystemstabilisierung). Die Saatmischung besteht aus insgesamt über 80 Pflanzenarten, welche in Mitteleuropa bzw. in Südeuropa natürlicherweise vorkommen. Mehr über die Wichtigkeit der Biodiversität erfahren Sie unter: Biodiversitat als landwirtschaftliche Methode (Teil 1) Anlage und Pflege [caption id="attachment_2226" align="alignleft" width="240" caption="Rebblätter aus Weinbergen mit Dauerbegrünung auf Basis von Leguminosen (links) und mit spontaner Grasbegrünung (rechts)."][/caption] Für die Anlage der Begrünung im Weinberg werden unterschiedliche Saatmischungen für die Fahrgasse und den Unterstockbereich eingesetzt. Die hochwüchsige Fahrgassen-Mischungen produziert viel Biomasse und Nährstoffe, muss aber zwei bis drei Mal im Jahr gewalzt oder gemulcht werden. Die Unterstockmischung hingegen wächst nur 20-25cm hoch und benötigt keine Mahd oder Bodenpflege. Rund die Hälfte der Fläche wird mit der Fahrgassen-Mischung begrünt (0.8-1.20 m), die andere Hälfte mit der Unterwuchsmischung (0.8-1.20 m breit). Die Samen werden möglichst gleichmässig auf die Flächen ausgebracht. In den Fahrgassen wird die Saat oberflächlich mit dem Grubber eingearbeitet. Bei bestehender Begrünung zwischen den Reben muss diese vor der Einsaat entfernt oder zumindest ausgedünnt werden. Besonders etablierte Gräser sind konkurrenzstark und können ein Aufkommen der Leguminosen erschweren. Im ersten Jahr werden voraussichtlich einjährige Arten den Bestand dominieren, im zweiten Jahr zweijährige, später ausdauernde. Bei Bedarf kann die Fahrgassenbegrünung gewalzt (www.rolojack.com) werden, wodurch eine lebendige Mulchschicht entsteht. Eine Mahd sollte zur Förderung und Erhaltung der Biodiversität erst vor der Trockenperiode und auch dann nur alternierend erfolgen. Auf Nachsaat und wendende Bodenbearbeitung kann unter normalen Umständen verzichtet werden. Wir empfehlen den Einsatz von Kompost und Biokohle zur zusätzlichen Bodenaktivierung und Nährstoffversorgung. Beimpfung mit Rhizobien [caption id="attachment_2237" align="alignleft" width="225" caption="Luzernewurzel mit Rhizobien-Knöllchen"][/caption] Eine funktionierende Partnerschaft zwischen Leguminosen und Rhizobien ist Voraussetzung für ausreichenden Stickstoffeintrag. Die Bakterien sind aber nur dort in grösserer Menge im Boden vorzufinden, wo die entsprechenden Pflanzen schon einmal kultiviert wurden oder sie natürlicherweise vorkommen. In Böden, auf denen beispielsweise noch nie Leguminosen gewachsen ist, fehlt die entsprechenden Rhizobien-Art oder ist nur in ungenügenden Dichten vorhanden. Dies verzögert den Düngungseffekt, was wiederum in den ersten Begrünungsjahren zu Nährstoffkonkurrenz mit den Reben führen kann. Um dem entgegen zu wirken, werden die meisten Leguminosesaaten in den Mythopia-Mischungen bereits mit Rhizobien beimpft (Trockenbeizung), womit nach der Keimung eine rasche Etablierung der Symbiosen erfolgt. Dies erklärt, zusammen mit der grossen Artenvielfalt und der biologischen Produktion, die etwas höheren Kosten. Eine detaillierte Publikation zu den Ergebnissen unserer Begrünungsforschung finden sie unter: Leguminosebegrünung im Weinberg Ein Porträt der wichtigsten Leguminosen im Weinbau finden Sie hier: Porträt der Leguminosen Die Saatmischungen können bei Camen-Samen in Deutschland bezogen werden: Camena, Coppenbrügger Landstr. 58, D-31867 Lauenau, Tel.: 0049 (0)5043 10 75 begin_of_the_skype_highlighting 0049 (0)5043 10 75 end_of_the_skype_highlighting www.camena-samen.de info@camena-samen.de Ein Merkblatt zu den angebotenen Mischungen: Mythopia-Saatmischung
Die richtige Begrünung ist der Schlüssel zu lebendigen Böden und einer optimalen Versorgung der Rebe mit Nährstoffen. Ein vielfältiger Bewuchs erhöht aber auch die Biodiversität um ein Mehrfaches und stabilisiert so das Ökosystem. Das Delinat-Institut hat artenreiche Leguminose-Saatmischungen für den Wein- und Obstbau entwickelt. Diese sind nun im Handel erhältlich.
Die Böden konventioneller Weinberge sind nach Jahrzehnten intensiver Bewirtschaftung so verdichtet und ausgelaugt, dass selbst die wenigen verbliebenen Lebewesen nur noch ein kümmerliches Dasein fristen können. In naturnäheren Kulturen mit Spontanbegrünung ist es um die biologische Vielfalt zwar besser bestellt, aber dafür kommt es für die Rebe zu erheblichen Konkurrenzsituationen um Nährstoffe und Wasser. Aus diesen Gründen ist es notwendig, mit der Einsaat strategisch durchdachter Begrünungsmischungen sowohl die Nährstoff- und Wasserversorgung zu optimieren als auch die Biodiversität im Weinberg zu erhöhen.
Funktionen einer optimierten Begrünung
• Tiefgründige Verbesserung der Bodenstruktur
• Stickstoffeintrag in den Boden, Mobilisierung von Nährelementen
• Humusaufbau
• verbessertes Wasserrückhaltevermögen
• Aktivierung des Bodenlebens
• Erosionsschutz
• Stabilisierung des Ökosystems durch Biodiversität
• Speicherung von Kohlenstoff aus der Atmosphäre (CO2)
Schliessung der Nährstoffkreisläufe
Pflanzenverfügbarer Stickstoff ist in ungedüngten Kulturflächen meist nicht in ausreichendem Masse vorhanden. Leguminosen wie Klee und Luzerne können aber mithilfe von Bakterien (sogenannte Rhizobien) Stickstoff aus der Luft binden und der Pflanze sowie dem Boden zuführen. Zusätzlich wird durch den Eintrag von pflanzlicher Biomasse das Bodenleben angeregt und der Humusaufbau begünstigt. Humus dient als Kurz- und Langzeitspeicher von Nährstoffen, verbessert die Bodenstruktur und erhöht das Wasserrückhaltevermögen. Die vielfältige Gemeinschaft von Bodenorganismen sorgt fortlaufend für einen regulierten Ab- und Umbau von organischer Substanz. Bakterien und Pilze setzen zudem aus den Mineralien wichtige Elemente wie Phosphor, Kalium und Magnesium frei, was sie für die Kulturpflanzen zugänglich macht. Nur in wenig gestörten, humusreichen Böden können nützliche Lebensgemeinschaften (Symbiosen) mit Mikroorganismen aufgebaut und erhalten werden.
Über die Zusammenhänge im Boden erfahren sie mehr unter:
Die Begrünungsmischungen von Mythopia enthalten eine breites Spektrum verschiedener Leguminosen, was eine effektive Durchwurzelung und Belebung aller Bodenschichten ermöglicht. Arten mit langen Pfahlwurzeln, wie die Luzerne, verbessern die Durchlüftung und Struktur des Bodens bis weit in die Tiefe, während andere, wie der Kriechende Klee, auch die oberflächennahen Bereiche mit ihrem Wurzelwerk und ihren Ausläufern stabilisieren und vor Erosion und Verdichtung schützen.
Anpassungsfähigkeit durch Vielfalt
Die Artenvielfalt im Saatgut sorgt für eine gute Anpassungsfähigkeit, denn nicht alle Leguminosen zeigen dieselben Optima bezüglich Boden und Klima. Diese Vielfalt garantiert für eine hohe Flexibilität und einen weiten Einsatzbereich im Wein- und Obstbau. Welche Arten sich erfolgreich behaupten können, wird durch die Art der Bewirtschaftung und die lokalen Gegebenheiten (Lage, Untergrund) beeinflusst. So wird die effektive Zusammensetzung und Häufigkeit der Begrünungspflanzen nicht an jedem Standort gleich sein. Die ausgewählten Arten sind allgemein gut an die Bedingungen der meisten Weinberge angepasst.
Vielfalt durch Vielfalt
Eine grosse Pflanzenvielfalt sorgt für hohe Biodiversität im Boden, schafft aber auch Lebensgrundlage für viele Tiere im oberirdischen Ökosystem, vor allem für Insekten und damit auch Kleinräuber wie die Smaragdeidechse oder das Rotkehlchen. Der Artenvielfalt wird durch das breite Spektrum verschiedener Wildkräuter zusätzlich Rechnung getragen. Die Begrünung enthält auch Futterpflanzen für Raupen gefährdeter Schmetterlinge und Nektarpflanzen für ausgewachsene Falter, Hummeln und Wildbienen. Zahllose andere Tiergruppen können profitieren und finden ihr kleines Paradies im Weinberg. Nützlinge und Konkurrenten können sich ansiedeln und verringern den Schädlings- und Krankheitsdruck auf die Reben (Teil der Ökosystemstabilisierung). Die Saatmischung besteht aus insgesamt über 80 Pflanzenarten, welche in Mitteleuropa bzw. in Südeuropa natürlicherweise vorkommen.
Mehr über die Wichtigkeit der Biodiversität erfahren Sie unter:
Für die Anlage der Begrünung im Weinberg werden unterschiedliche Saatmischungen für die Fahrgasse und den Unterstockbereich eingesetzt. Die hochwüchsige Fahrgassen-Mischungen produziert viel Biomasse und Nährstoffe, muss aber zwei bis drei Mal im Jahr gewalzt oder gemulcht werden. Die Unterstockmischung hingegen wächst nur 20-25cm hoch und benötigt keine Mahd oder Bodenpflege. Rund die Hälfte der Fläche wird mit der Fahrgassen-Mischung begrünt (0.8-1.20 m), die andere Hälfte mit der Unterwuchsmischung (0.8-1.20 m breit). Die Samen werden möglichst gleichmässig auf die Flächen ausgebracht. In den Fahrgassen wird die Saat oberflächlich mit dem Grubber eingearbeitet. Bei bestehender Begrünung zwischen den Reben muss diese vor der Einsaat entfernt oder zumindest ausgedünnt werden. Besonders etablierte Gräser sind konkurrenzstark und können ein Aufkommen der Leguminosen erschweren.
Im ersten Jahr werden voraussichtlich einjährige Arten den Bestand dominieren, im zweiten Jahr zweijährige, später ausdauernde. Bei Bedarf kann die Fahrgassenbegrünung gewalzt (
www.rolojack.com) werden, wodurch eine lebendige Mulchschicht entsteht. Eine Mahd sollte zur Förderung und Erhaltung der Biodiversität erst vor der Trockenperiode und auch dann nur alternierend erfolgen. Auf Nachsaat und wendende Bodenbearbeitung kann unter normalen Umständen verzichtet werden. Wir empfehlen den Einsatz von Kompost und Biokohle zur zusätzlichen Bodenaktivierung und Nährstoffversorgung.
Beimpfung mit Rhizobien
Eine funktionierende Partnerschaft zwischen Leguminosen und Rhizobien ist Voraussetzung für ausreichenden Stickstoffeintrag. Die Bakterien sind aber nur dort in grösserer Menge im Boden vorzufinden, wo die entsprechenden Pflanzen schon einmal kultiviert wurden oder sie natürlicherweise vorkommen. In Böden, auf denen beispielsweise noch nie Leguminosen gewachsen ist, fehlt die entsprechenden Rhizobien-Art oder ist nur in ungenügenden Dichten vorhanden. Dies verzögert den Düngungseffekt, was wiederum in den ersten Begrünungsjahren zu Nährstoffkonkurrenz mit den Reben führen kann.
Um dem entgegen zu wirken, werden die meisten Leguminosesaaten in den Mythopia-Mischungen bereits mit Rhizobien beimpft (Trockenbeizung), womit nach der Keimung eine rasche Etablierung der Symbiosen erfolgt. Dies erklärt, zusammen mit der grossen Artenvielfalt und der biologischen Produktion, die etwas höheren Kosten.
Eine detaillierte Publikation zu den Ergebnissen unserer Begrünungsforschung finden sie unter:
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