First Industrial Biochar Production in Europe

by Hans-Peter Schmidt

On Friday the 16th April 2010, the first industrial biochar facility of Europe went in Lausanne (CH) into production. The biochar is produced from urban lop, grape pomace, wood, miscanthus and other suitable biomasse. The biochar production is guaranteed climate-positive and free from eco-toxicological substances. The high quality biomasses are pyrolysed at 400 to 550°C to come up with particularly effective microporosity of the biochar.
  • Pamplun
    2010-04-18 17:43

    Sie schreiben, dass die Biokohle nach Ihrem Pyrolyse-Verfahren nicht mit normaler "Grillkohle" zu vergleichen sei, ja, dass die Grillkohle sogar schädlich für die Böden sein könnte.

    Ich heize mein Haus alternativ mit einem Ölkessel oder einem nebengeschalteten Holzkessel. Im Holzkessel kommt nur jahrzehntealtes Bauholz (Kiefer) aus einem Abriss auf meinem eigenen Grundstück zur Verbrennung. Die anfallende Asche, die auch immer Holzkohle-Brocken enthält, vermische ich in meinen Komposthaufen. Ich dachte, hiermit etwas besonders gutes zu tun. Was sagen Sie dazu ?

    • hps
      2010-04-18 17:46

      Das Problem mit handelsüblicher Grillkohle sind zum einen die chemischen Fixiermittel, die das Abstauben verhindern sollen, und zum anderen die polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK). PAKs entstehen, wenn bei der Pyrolyse zu niedrige Temperaturen herrschen und die Verkohlung nicht vollständig ist. Diese PAKs sind nicht nur krebserregend, sondern auch für Bodenmikroben und Wurzeln (herbizide Wirkung) schädlich. Da sie kaum wasserlöslich sind, bleiben sie ziemlich lange im Boden. Bei handelsüblicher Grillkohle sind die PAK relativ hoch. Bei der Kohle aus ihrem Holzkessel wäre zu vermuten, dass ebenfalls PAK entstehen, dies müsste man analysieren lassen. Ansonsten ist Ihre Kohle natürlich interessant und wird sowohl was die Erhöhung der Wasserspeicherfähigkeit als auch die Nährstoffspeicherung betrifft, gute Wirkung entfalten. Die Asche ist ein hochwertiger Mineraldünger, hierbei besteht nur die Gefahr, dass Sie des Guten zu viel tun, also mit der Asche die Böden überdüngen (kommt auf die Größe Ihres Gartens an).

  • Guff
    2010-04-19 18:18

    Anfrage,
    bei der durchsicht Ihres Beitrages über die Pyreg Technik
    kam mir der Gedanke Biokohle auch als Isoliergung zu nutzen. Denn Biokohle hat eine hochporöser Struktur , ähnlich wie es auch bei Glasschaum vorkommt.
    Oder ist der Gedanke zu verwegen?

    • hps
      2010-04-20 07:47

      Im Vergleich z.B. zu Schafswolle, die quasi kostenlos auf dem Markt ist, wäre es eine teure Isolation, aber isolieren würde es sehr gut und eine Kohlenstoffsenke wäre es zudem auch.

  • MG
    2010-04-27 15:45

    Sie erwähnen, dass Schwermetalle in handelsüblicher Holzkohle vorhanden wäre.
    Wie sieht es bei Biochar aus? Ist es bei Anwendung des PYREG-Verfahrens nicht vorrangig vom verwendeten Ausgangsmaterial abbhängig, wieviel an Schwermetallen letztendlich im Kohleprodukt anfällt? Kann es bei der Verwendung von Klärschlamm als Rohstoff diesbezüglich zu Problemen kommen?

    • hps
      2010-04-27 15:50

      Das handelsübliche Holzkohle mit Schwermetallen verunreinigt ist, halte ich für unwahrscheinlich. Die Gefahr kommt hauptsächlich von den PAKs und Fixiermitteln. Bei Klärschlammpyrolyse kommt es zu Schwermetallbelastungen, eine Einarbeitung dieser Kohle in landwirtschaftliche Böden würde ich zu verhindern suchen. Aber für diese Industriekohle gibt es genügend andere gute Verwendungen.

  • Felix Jenny
    2010-04-30 17:01

    Wir entwickeln seit zwei Jahren in Olten einen mobilen Pyrolyseofen für Afrika, der ohne Stromzuführung funktioniert und mit dem zwei Mann pro Tag ca. 150 kg Biokohle erzeugen können. Ökologisches Prinzip --> Ofen zur Biomasse und nicht umgekehrt. Nach dem Abschluss der Versuche werden wir den Ofen im Herbst 2010 in Ghana produzieren lassen. (<a href="http://www.abokobi.ch/47/PROJEKTE/Biochar.html" rel="nofollow">siehe hier</a>) In Ihrem Artikel schwärmen Sie von der grandiosen Wirkung von Biochar. Aus was genau diese positiven Wirkung jedoch bestehen soll, vermisst der interessierte Leser.

    • hps
      2010-05-01 09:46

      Die kleinen Pyrolyseöfen sind eine große Hoffnung für die Landwirtschaft in Afrika. Gern berichten wir über Ihres und andere Projekte in dieser Richtung. Unter dem Kapitel Klimafarming finden Sie ein Dutzend Artikel zur Wirkungsweise und zum Einsatz von Biokohle: <a href="http://www.ithaka-journal.net/inhalt/klimafarming?lang=de" rel="nofollow">klimafarming</a>

  • Christian Hildmann
    2010-05-21 11:07

    Mit großem Interesse verfolge ich Ihre Beiträge zur Biokohle. Nur ein kleiner Hinweis zur Differenzierung: Sie schreiben, die Effizienz der Pflanzen übersteige die der Solarzellen. Wenn Sie dies allein auf die Energie beziehen, so stimmt dies nicht. Mittels Photovoltaik können Sie mehr Energie einfangen, als von den Pflanzen biochemisch gespeichert wird. Der Vorteil der Pflanzen liegt darin, über ihre Verdunstung zugleich klimatisch ausgleichend zu wirken und zahlreiche weitere Ökosystemdienstleistungen zur Verfügung zu stellen, was die PV-Module so nicht können.

  • hps
    2010-06-07 09:54

    Bei Standardbedingungen (25°C) liegt der Wirkungsgrad der Photosynthese bei 36 %, wobei man davon ausgehen kann, dass dies in vivo noch etwas höher ist. Rechnet man dazu noch die Wasserverdunstungsleistung hinzu, steigt der Wirkungsgrad noch weiter. Allerdings geht in die obige Berechnung nur das für die Photosynthese verwendbare rote Licht ein, würde das gesamte Lichtspektrum betrachtet, läge der Wirkungsgrad nur bei der Hälfte.
    Der Wirkungsgrad des Ottomotors liegt bei 25% und der Rekord von Silizium-Solarzellen bei 24,7%. Die neusten Galliumindiumarsenid-Solarzellen erreichen offenbar einen Wirkungsgrad von ca. 40%, was die Photosynthese dann tatsächlich übertrifft.
    Technisch wird sich der Wirkungsgrad der Photosynthese sicher in absehbarer Zukunft (oder schon jetzt!) übertreffen lassen, so preiswert und ästhetisch wie die Natur wird es uns freilich kaum gelingen.

  • Riccardo Cattaneo
    2010-07-04 21:11

    Ich finde diese Initiative hervorragend. Ich habe in den letzten Jahren die Entwicklung von "biokraftstoffen" gefolgt und finde, dass die Pyrolyse eine der vielversprechendsten Weise ist, Energie aus Biomasse oder anderen Materialien zu gewinnen. Als ich das biochar-Muster von Delinat bekommen habe, war ich extrem positiv überrascht, dass man Biomasse nützen kann, um guten Wein und gleichzeitig Energie zu produzieren.
    In welche weiteren schweizerischen Regionen sind die nächsten Anlagen geplant?
    Viel Erfolg

  • jürg frey
    2013-05-13 17:37

    Ich finde auch, warum wird Schafwolle nicht für die Isolation von Häusern benutzt in einem Zwischenbereich im Mauerwerk? Statt wegwerfen!

  • Bruno Giger
    2013-05-20 19:51

    Gibt es bereits Holzpyrolyseanlagen für den Heimbedarf? Ich würde gerne meine Holzheizung ersetzen. Interessant wäre eine Anlage mit der ich mein Mehrfamilienhaus heizen kann und gleichzeitig Holzkohle für meinen Landwirtschaftsbetrieb herstellen kann. Gibt es bereits eine derartige Anlage auf dem Markt?

  • Helmut Biegger
    2013-06-09 21:54

    Hallo, auch mich würde interessieren ob es System für kleine Produktinosmengen an Pflanzenklohle gibt. Sollten hier Informationen diesbezüglcih inegehen, bitte mich benachrichtigen > helmut.biegger@vup.at
    lG
    Helmut Biegger
    A - 6900 Bregenz

  • Helmut Biegger
    2013-06-09 21:56

    Hallo, auch mich würde interessieren ob es System für kleine Produktionsmengen an Pflanzenkohle gibt. Sollten hier Informationen diesbezüglich eingehen, bitte mich zu benachrichtigen > helmut.biegger@vup.at
    lG
    Helmut Biegger
    A - 6900 Bregenz

    • hps
      2013-06-10 08:42

      Sehr geehrte Herren,
      es sind einige Hersteller an der Entwicklung kleinerer, kontinuierlich arbeitender Pyrolysesysteme, meines Wissens sind solche aber bisher noch nicht auf dem Markt. Das kleinste kontinuierlich zu betreibende System hat die Firma <a href="http://www.biomacon.com" rel="nofollow">biomacon</a>. Grüsse, hp schmidt

  • Achim Kruft
    2013-06-11 15:53

    Hallo Hans-Peter, kürzlich habe ich einen Pflanzenkohle-Hersteller kennengelernt und 1 cbm gekauft. Herr Jäger (ein Bastler wohl) erklärte mir, dass er sich ein kleines BHKW gebaut hat um sein Anwesen günstig mit Hackschnitzeln zu heizen und den Strom zu verkaufen. Jetzt vertreibt er die Pflanzenkohle als zusätzliche Einnahmequelle, von der er vorher gar nichts wußte. Schauen Sie mal unter www.Pflanzenkohle-Jaeger.de Grüsse Achim Kruft vom veldenzerhof.de

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